Dienstag, 16. August 2011

Individueller Trödeltag in Oskarshamn


Oskarshamn. (MR)

Am Montagmorgen war's der lose Plan gewesen, von unserem idyllischen kleinen Eiland zeitig und in einem Zug zur alten Hansestadt Kalmar zu segeln. Da der Wind auf einmal recht kräftig – entgegen der Vorhersage mit bis zu sechs Windstärken aus südlichen Richtungen blies – konnten wir dieses Vorhaben nicht in die Tat umsetzen. Und mit Gewalt und Maschine bolzt ein gemütlicher Schären-Segler natürlich keinesfalls gegenan (=gegen den Wind). Somit wird bald die vorzeitige Routenverkürzung beschlossen; einhergehend mit der Ansteuerung sicherer Gefilde. Schon um die Mittagszeit ist der Schlag beendet. Die Wahl fiel recht pragmatisch und schnell auf den Fähr- und Stadthafen von Oskarshamn, der so gut wie auf unserer Steuerbord-Höhe war, als wir mitten im Halbwindkurs im Durchschnitt schon fast nur noch 7 Knoten liefen. In Oskarshamn gibt es alle Einkaufsmöglichkeiten, eine Post und diverse Geschäfte.

WASCHEN UND RELAXEN IN OSKARHAMN

Waschmaschinen mit Trockner, die man als Gast der Marina gratis nutzen kann, machen das Städtchen für den Fahrtensegler zu einer kompletten Location für einen Zwischenstopp. Gewaschen habe ich ebenfalls, nachdem ich ein paar Sachen, u.a. notgedrungen 600g Waschmittel, zu ASTRONOMISCHEN „Apothekenpreisen“ in einem libanesischen Mini Market eingekauft hatte. Na ja, Hauptsache wir haben jetzt abgepackte Truthahn-Rinder-Salami und brasilianischen Kaffee, „sealed in Lebanon“! Sehr sympathisch auch die englischsprachige Betreuung im Laden. Jeder Satz endete bedeutungsschwer und emsig-helfend mit „my friend“. Ansonsten ist Oskarshamns Stadthafen selbst kein Blickfang. Wertung des schwedischen Törnführers: „Moderne, betriebsame Industriestadt mit ca. 18.000 Einwohnern. Gehört nicht zu den Häfen, die man gesehen haben muss.“

EINE FAHRT NACH OSKARSHAMN ... LOHNT SICH!

Wir empfehlen ihn dennoch gerne weiter, auch wenn in der Stadt selbst nach 18 Uhr tote Hose ist. Wenn man geflissentlich von der Sportsbar „Aströms“ absieht, die Fußball auf allen Kanälen bietet. Wir haben uns dort das rumpelige 1:1 meiner Eintracht gegen Düsseldorf angeschaut. 

ALTER EGO EMIL

Unterhaltungsfaktor hat unmittelbar auf der Bühne der Marina der alte Hafenmeister „Emil“, der sich akzentfrei als „Finanzminister“ am Steg vorstellt. „FM“ ist aber auch das einzig deutsche Wort, was er flüssig über die Lippen bekommt, wie ich später schnell merken sollte, als ich ihn nach der nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeit fragte.

Mary fühlte sich wohl: Ruhiger Liegerplatz im Stadthafen von Oskarshamn (14.8.-15.8.)

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